Kreuzband – der “biomechanische” Hocker von Judith Jacobi
Funktion und Design ohne Nägel und Schrauben
Aus lediglich 5 Einzelteilen konstruiert Judith Jacobi ihren Kreuzband Hocker. Nägel oder Schrauben, Klammern und Dübel sucht der Betrachter vergeblich. Als Vorbild bei der Entwicklung dieser ungewöhnlichen Bauweise dient der jungen Designerin der menschliche Bewegungs- und Stützapparat. Farbige Schnüre und aufwändig gearbeitete Holzstreben übernehmen die Rolle von Knochen, Sehnen und Bändern.
Was sich im ersten Moment wie eine wenig aufregende Funktionsstudie anhört, ist in der Realität ein absoluter Hingucker. Das Zusammenspiel von Eschen-Holz, neonfarbener Polyesterschnur und Leder ist optisch wie haptisch eine einwandfreie Kombination. Das offen zur Schau gestellte Konstruktionsprinzip ist nicht nur funktionell eine tolle Idee, sondern macht auch optisch den eigentlichen Reiz der flexiblen Sitzgelegenheit aus.
Auch wenn vielleicht sogar unbeabsichtigt – weil ohne Hinweis – ist der Kreuzband-Hocker nicht nur unter gestalterischen Aspekten, sondern auch vor dem Hintergrund der immer stärker in den Fokus rückenden Nachhaltigkeitsfrage eine famose Konstruktion. Durch die Verwendung von heimischen Materialen und die durch den Verzicht auf herkömmliche Beschläge erreichte Materialreinheit schont der Kreuzband-Stuhl die Umwelt von der Produktion bis hin zu seiner Entsorgung.
Fazit: Bitte mehr davon.
